Sonntag, 12. November 2006

Abschied vom Diakonischen Werk Duisburg

Das Diakonische Werk Duisburg - Aussenstelle Duisburg-Meiderich war bis zu meinem Umzug mein Arbeitsplatz.
Meine Kollegen waren allesamt Sozialarbeiter. Ein bunter Haufen intelligenter Menschen, die bei allem Stress der Arbeit, ihren Humor nicht verloren haben. Es hat mächtig viel Spass gemacht, durch das Schreiben und die vielen Gespräche, an ihrem Wirken teilzuhaben. In diesem Umfeld hat man viel mit behinderten Menschen aller Art zu tun gehabt. Eine Aufgabe die vielseitig und interressant war.
Ich hätte diesen Beruf niemals aufgegeben, wäre da nicht der Umzug in den Schwarzwald gewesen. Ein Kindheitstraum ging für mich in Erfüllung, als ich endlich nach so vielen Jahren meinen Eltern hinterher in meine Wahlheimat ziehen konnte. Leider, leider konnte ich meine Arbeit nicht mitnehmen.

Mein Chef hat gesagt: Mein Gott, da macht man Urlaub, aber man zieht dort doch nicht hin. Er hat mir eine position in der Zentrale offeriert um zu bleiben, aber ich hatte doch diesen Traum...


Mein Schreibtisch im DW


Mein Abschied von
den Kollegen,
kurz vor dem Umzug
in den Schwarzwald

Mein Chef oder wie man heute sagen würde "Teamleiter"
Der Korridor im Diakonischen Werk Duisburg

Mein Arbeitsplatz, die Zentrale im DW



Nie hätte ich gedacht, dass ich - mit einem super-Zeugnis ausgestattet - keinen Arbeitsplatz finden würde. Doch da hatte ich mich reichlich verschätzt. Diakonie ist nicht Diakonie.... länderübergreifend ist das alles dann doch nicht. Es gab keinen Arbeitsplatz für mich im Ländle...

Also musste ich mal wieder auf die Suche nach Alternativen gehen.

Meine Arbeit vermisse ich noch heute, umgezogen zu sein bedauere ich jedoch nicht. Ist einfach zu schön hier.

LKW-Führerschein


Hier der Fahrschul-Oldtimer von Herrn Schwanke....

Benny ist ja immer in Italien unterwegs gewesen. Meist kam er nur nach Hause um sich zu duschen und neue Kleidung mitzunehmen. Ein Kuss und wieder weg. Aber das Telefon ging ständig. Kontakt halten war wichtig. Das hat uns auch die Telefonrechnung erzählt. Meine Handyrechnung war echt nicht von Pappe... Zusammen kamen wir auf mein Gehalt.
Irgendwann kam ich zu dem Entschluss, das ich ja gleich mitfahren könne und so genau so viel verdienen würde, nur das wir uns dann wenigstens sahen. Und ganz langsam wuchs in mir die Idee: Ich mache den Führerschein, dann kann ich ihn ablösen wenn er mal müde ist und es geht ihm besser.
Aber da macht man die Rechnung ohne den Wirt, denn wenn die Spediteure einmal raus haben, das man fahren kann, wird man voll verplant und nichts ists mit zusätzlicher Erholung oder Entlastung. Aber träumen darf man ja mal.

Jedenfalls hab ich mich in Villingen bei der Fahrschule angemeldet und innerhalb 3 Monaten hatte ich meinen heissersehnten Führerschein. Davor stand wie immer: Lernen, lernen, lernen und noch mal lernen. Ich habe gewütet, geheult wie ein Schlosshund und dann doch die Kurve gekriegt. Man muss schliesslich die ganze Technik beherrschen und vieles mehr. Bis man das mal in die "Birne" kriegt als Laie ist es ein weiter weg. Aber: ich hab's geschafft.

Scania - "s'kann ja mal 'nen Auto werden!"

Nachdem Benny beschlossen hat wieder alleine zu fahren und bei der alten Spedition gekündigt hatte, musste ich mich ja anschliessen, da wir ja als Pärchen eingestellt wurden.
Ich habe dann mit einem Bekannten darüber gesprochen und er hat mir angeboten für ihn zu fahren. Er hatte einen kleineren Mercedes-Kühler und einen Sattelzug. Sattel, das war für mich das Zauberwort, und da ich ja inzwischen daran gewöhnt war mit Kühlgut umzugehen, habe ich zugesagt.
Nun fuhr ich einen 460PS starken LKW mit 8 Zylindern.... Ein wahres Kraftei. Mit allem was man braucht Intarder-Retarder und 2-Stufen-Bremse dazu. Einfach wunderbar. Er hatte auch nur 12 anstatt 16 Gänge, was die Sache einfacher machte und mir noch vom Volvo aus Bennys Italienzeit bekannt war.

Ich freute mich diebisch meinen eingen Zug zu haben und bin mit Feuereifer an die Sache rangegangen. Und das schönste, ich verdiente zwar immer noch 1000 DM weniger als die Männer, aber hatte bei Steuerklasse 5 mit Spesen meine 3100,00 Netto. Mensch war das Geld.

Hier mein Scania:

- mit dem 40-tonner auf grosse Fahrt!

1. Spedition K.... im Scania unterwegs...

wie ich in meinen Führerschein-Geschichten schon erzählt habe bin ich direkt nach Führerschein-Prüfung auf grosse Fahrt gegangen. Ich hatte die Erlaubnis mit meinem Mann im LKW "ohne Bezahlung versteht sich" mitfahren zu dürfen. Arbeiten natürlich auch. Aber ich war ja Gottfroh das sich einer erbarmte mich fahren zu lassen. Immerhin war ich ja eine 40-jährige Anfängerin.

Für meine besser Hälfte gabs zwei Tage lang keinen Schlaf. Vertraue mal einem Führerschein-Neuling der mit mindestens 42 Tonnen unterwegs ist. Ich habe ihn im Nachhinein sehr bewundert und für sein Vertrauen gedankt.

Meine erste Erfahrung im Scania war: Es ist wie beim PKW - "Dein Auto funktioniert einfach anders, als das Fahrschulauto!" - So auch hier.

Ich hatte aber nicht viel Zeit mich mit dem Scania vertraut zu machen. LKW-fahren ist kein Spass und keine Urlaubsreise, es ist harte Arbeit. Für mich allerdings bestand das Ganze aus Aufregung und Spannung und und und

hier nun die Flotte:

Spedition H....in K.a.Rh.


beim Entladen in Kehl habe ich den Junior-Chef der Spedition Hauss in Kehl kennengelernt. Im Gespräch kam heraus, das bereits ein Pärchen in Seiner Flotte unterwegs sei. Wenn wir interessiert seien, könnten wir uns ja mal vorstellen kommen.


Nachdem Benny und ich uns beraten haben und zu dem Ergebnis gekommen sind, das wenn ich schon Vollzeit fahre ich auch Geld bekommen sollte. Also haben wir uns mit der Spedition in Verbindung gesetzt und uns vorgestellt. Dann kam auch nach 6 Wochen der Wechsel und ein neues Abenteuer begann.


Dieses Mal war es kein Sattelzug, den ich nun schon beherrschte, sondern es gab einen Wechselbrücken-Hängerzug. Kühlzug heisst: Montag bis Freitag fahren, Samstag wieder Vorladen, LKW waschen und ab Nachmittag frei bis Sonntag-morgens um 10.00 h. Abfahrt meistens Sonntag um 11.00 h. Kurze Wochenenden waren Vorprogrammiert. Mit dem Kühlzug kannst Du auch an Sonn- und Feiertagen fahren. Kühlgut ist immer unterwegs.