im 2. Teil unser Tour haben wir etwas Zeit mitgebracht und konnten vor Ende der Tour und vor der Heimreise Halt machen auf einem Autohof. Dort haben wir gegessen und geduscht und die erste schlechte Erfahrung in England gemacht, die man sich kaum vorstellen kann. Eigentlich waren bis dahin alle Einwohner sehr freundlich und aufgeschlossen. Leider haben wir dort die Erfahrung gemacht, das die Nachkriegsvorurteile doch noch da waren. Der Wirt sagte zu seiner Bedienung. Pass auf: Das sind Deutsche!!! Sieh zu das sie auch bezahlen. Wir haben reichlich gegessen und uns vernünftig benommen und kein bisschen provokativ. Was ihn zu dieser Äusserung veranlasst hat, kann ich mir nicht ausmalen. Ich war ein bisschen enttäuscht. Denn: bis dahin waren alle Engländer sehr freundlich zu uns. Auch wenn wir Deutsche waren und der englischen Sprache nur bedingt mächtig.
Von dort aus habe ich uns ein Taxi bestellt zum Dover-Castle und gleich einen Abholtermin ausgemacht. War erstaunt, wie gut das mit dem englisch geklappt hat. Pünktlich wie vereinbart kam das Taxi und hat uns beim
Dover-Castle abgesetzt. Jetzt konnten wir unsere Besichtigungstour starten. Dann hiess es Ticket kaufen und ab in die Burg. Ein wunderschönes viereckiges Schloss erwartete uns. Umgeben von weitläufigen Parkanlagen und Wehranlagen mit Kirchen und Gesindehäusern und vielem mehr. Sehenswert allemal.

Die Burg ist im Karree aufgebaut. Von Turm zu Turm über Wendeltreppen erreichtman verschiedene Ebenen. Inmitten der Burg immer wieder Higlihts wie der Thronsaal und VErsammlungsräume. Rittersäle und mehr... Um die eigentlich recht kleine Burg gab es die Gesindehäuser und Geschäftshäuser. Die grosse Kirche die recht eindrucksvoll im Park eingebettet war konnten wir im Anschluss eines Gottesdienstes besichtigen. Dort waren die Namen der Herren und Ritter in jeder Reihe vermerkt. Wie in den Ritterfilmen waren dort Standarten und Fahnen aufgebaut und wären einer Filmkulisse nicht fern.
Im Schlosspark gab es eine kleine Eisenbahn die half die verschiedenen Ebenen des eingefriedeten Grundstücks zu überwinden. Im Krieg gab es dort auch eine Kanonenabschussbasis. Diese haben wir nicht besichtigt. Hat uns nicht wirklich interessiert, da es nicht das historische war das wir sehen wollten. Die Menschen, die in diesen Burgen und Schlössern gelebt haben, waren zum einen sehr kleine Menschen, zum anderen waren sie trotz des vielleicht zum damaligen Zeitpunkt sehr reichen Standes, Menschen die in Verhältnissen gelebt haben, die unsere Sozialhilfeempfänger nicht haben wollten. Ich kann mir vorstellen, das es dort sehr kalt war. Warm war es nur dort wo unmittelbar das Kaminfeuer wärmte. Alles in allem waren die Räume sehr karg ausgestattet. Es gab ein Klosett ohne Wasserspülung, wo die Fäkalien an den Mauern herab in den Graben geleitet wurden. DAmals war es vielleicht ein Luxus. Im Sommer vielleicht auch annehmbar, aber der Winter? brrrrrr.....
Auch der Thronsaal ist eigentlich recht spartanisch eingerichtet. Er besticht nur durch die hohe Räumlichkeit. Man kann in einer Art Galerie von mehreren Ebenen auf den Thronsaal herabblicken. Die Küche ist funktionell mit Abgang für die Abfälle nach Aussen in den Burggraben. Auch das Verliess und die Folterkammer mit der Waffenkammer ist beeindruckend. Sicherheit war sehr gross geschrieben in der Zeit der kleinen Menschen. Eine wunderschöne Schlossanlage die hoch über Dover auf den Felsen gebaut wurde. Wehrhaft und schön.