Freitag, 17. November 2006

Omi und ich

Martha Anna B. geb. am 30. April 1919 in Kraupischken in Ostpreussen...

Ihr Rufname war Anni...

...was mir von ihr geblieben ist, ist die Erinnerung an schöne und schwierige Zeiten in denen sie mir beistand. Sie war halt "meine Omi"!

An materiellem Wert:
so profane Dinge wie:
..ihr Medizinschank - der jetzt in unserem Schlafzimmer hängt -
das Barometer - hängt in unserem Treppenhaus -

mehr ist nicht geblieben.

Als Kind konnte ich mir nichts schöneres vorstellen, als von daheim - wo wir uns zunächst zu dritt ein Zimmer geteilt haben - in Ferien zu Omi zu gehen, wo ich wie eine Prinzessin mein Zimmer (wenn eigentlich auch das Wohnzimmer) hatte. Ich bekam alles alleine, brauchte nicht zu teilen und stand im Mittelpunkt, eben wie eine kleine Prinzessin. Omi hatte ich immer gutausehend in Erinnerung, lustig und lieb. Manche ihrer Partner mochte ich nicht so sehr, nahm das aber in Kauf.
Ihre Beste Freundin in Düsseldorf war "Tante Hanni".

Später als ich in die pubertät kam - die so einige Schwierigkeiten brachte - war es wieder meine Omi die mich aufgefangen hat. Wann immer ich sie brauchte, war sie da. Und sie hat damals so manches Opfer für mich gebracht.

Später haben wir uns etwas voneinander entfernt. Man entwickelt sich weiter. Leider vergisst man darüber an den wichtigen Dingen festzuhalten. Wie oft bin ich achtlos an ihrem Fenster vorbei gegangen ohne daran zu denken, das alles vorbei geht. Und erst wenn alles vorbei ist, bemerkt man was einem so wichtig war. Meine Omi.