Freitag, 24. November 2006

Dover-Castle



im 2. Teil unser Tour haben wir etwas Zeit mitgebracht und konnten vor Ende der Tour und vor der Heimreise Halt machen auf einem Autohof. Dort haben wir gegessen und geduscht und die erste schlechte Erfahrung in England gemacht, die man sich kaum vorstellen kann. Eigentlich waren bis dahin alle Einwohner sehr freundlich und aufgeschlossen. Leider haben wir dort die Erfahrung gemacht, das die Nachkriegsvorurteile doch noch da waren. Der Wirt sagte zu seiner Bedienung. Pass auf: Das sind Deutsche!!! Sieh zu das sie auch bezahlen. Wir haben reichlich gegessen und uns vernünftig benommen und kein bisschen provokativ. Was ihn zu dieser Äusserung veranlasst hat, kann ich mir nicht ausmalen. Ich war ein bisschen enttäuscht. Denn: bis dahin waren alle Engländer sehr freundlich zu uns. Auch wenn wir Deutsche waren und der englischen Sprache nur bedingt mächtig.
Von dort aus habe ich uns ein Taxi bestellt zum Dover-Castle und gleich einen Abholtermin ausgemacht. War erstaunt, wie gut das mit dem englisch geklappt hat. Pünktlich wie vereinbart kam das Taxi und hat uns beim Dover-Castle abgesetzt. Jetzt konnten wir unsere Besichtigungstour starten. Dann hiess es Ticket kaufen und ab in die Burg. Ein wunderschönes viereckiges Schloss erwartete uns. Umgeben von weitläufigen Parkanlagen und Wehranlagen mit Kirchen und Gesindehäusern und vielem mehr. Sehenswert allemal.
Die Burg ist im Karree aufgebaut. Von Turm zu Turm über Wendeltreppen erreichtman verschiedene Ebenen. Inmitten der Burg immer wieder Higlihts wie der Thronsaal und VErsammlungsräume. Rittersäle und mehr... Um die eigentlich recht kleine Burg gab es die Gesindehäuser und Geschäftshäuser. Die grosse Kirche die recht eindrucksvoll im Park eingebettet war konnten wir im Anschluss eines Gottesdienstes besichtigen. Dort waren die Namen der Herren und Ritter in jeder Reihe vermerkt. Wie in den Ritterfilmen waren dort Standarten und Fahnen aufgebaut und wären einer Filmkulisse nicht fern.
Im Schlosspark gab es eine kleine Eisenbahn die half die verschiedenen Ebenen des eingefriedeten Grundstücks zu überwinden. Im Krieg gab es dort auch eine Kanonenabschussbasis. Diese haben wir nicht besichtigt. Hat uns nicht wirklich interessiert, da es nicht das historische war das wir sehen wollten. Die Menschen, die in diesen Burgen und Schlössern gelebt haben, waren zum einen sehr kleine Menschen, zum anderen waren sie trotz des vielleicht zum damaligen Zeitpunkt sehr reichen Standes, Menschen die in Verhältnissen gelebt haben, die unsere Sozialhilfeempfänger nicht haben wollten. Ich kann mir vorstellen, das es dort sehr kalt war. Warm war es nur dort wo unmittelbar das Kaminfeuer wärmte. Alles in allem waren die Räume sehr karg ausgestattet. Es gab ein Klosett ohne Wasserspülung, wo die Fäkalien an den Mauern herab in den Graben geleitet wurden. DAmals war es vielleicht ein Luxus. Im Sommer vielleicht auch annehmbar, aber der Winter? brrrrrr.....
Auch der Thronsaal ist eigentlich recht spartanisch eingerichtet. Er besticht nur durch die hohe Räumlichkeit. Man kann in einer Art Galerie von mehreren Ebenen auf den Thronsaal herabblicken. Die Küche ist funktionell mit Abgang für die Abfälle nach Aussen in den Burggraben. Auch das Verliess und die Folterkammer mit der Waffenkammer ist beeindruckend. Sicherheit war sehr gross geschrieben in der Zeit der kleinen Menschen. Eine wunderschöne Schlossanlage die hoch über Dover auf den Felsen gebaut wurde. Wehrhaft und schön.

Mittwoch, 22. November 2006

Urlaub im Mack - 2 Wochen England

.... ich habe wieder mal Urlaub bekommen - und wie immer meine bessere Hälfte nicht - also was machen. Nach kurzem hin und her habe ich mich entschlossen mal wieder den Urlaub im Truck zu verbringen. Nun galt es schnell alles zu regeln: Hund musste beim Hundezwinger eingecheckt werden, für den Kater einen Pfleger finden - diesen Posten übernahm Gott sei Dank meine Schwester - und alles wichtige zusammenpacken.

Nun war ich gerüstet. Das heisst: das nötigste zusammenpacken wie Papiere, Scheckkarte und Telefon. Dieses Mal musste mein Laptop zu Hause bleiben. In England gibt es wie in Frankreich und Schweiz andere Steckdosen. Also Kamera einpacken und viele Filme. Dann war es soweit.

Morgens in aller Herrgottsfrühe Brote richten, Kaffee Kannenweise mitnehmen und alles in den PKW, das zusätzliche Bettzeug und die gerichtete Reisetasche. Müde wie immer wenn es auf Tour geht gings dann Richtung Schopfheim wo der LKW stand. Ein wunderschöner LKW wartete auf uns:




Ein Renault mit Mack-Motor - 44-tonner Grossvolumen Tandem-Hängerzug - mit Zwillinsbereifung und Starrachse.

Jetzt hiess es PKW neben LKW (kannte ich ja alles noch von der aktiven LKW-Zeit), in windeseile umpacken, PKW parken und einsteigen. Inzwischen hat Benny die Tachoscheibe gerichtet und die Papiere noch mal gecheckt und dann konnte es losgehen. Endlich mal wieder auf grosse Fahrt, wenn auch nur als Beifahrer. Vollbeladen ging es dann am Montag morgens in die Schweiz zum Ausladen und dann galt es Ladung aufnehmen. Die Nacht haben wir im LKW geschlafen und am nächsten Morgen ging es dann endlich Richtung England. Drei LKW's als Convoi fuhren los. War eine schöne Sache. Ich freute mich unendlich mal wieder auf Achse zu sein. Der LKW war richtig luxoriös ausgestattet. Die beiden vorderen Sitze konnte man ausrasten und umdrehen. Die hintere Koje war dreigeteilt, will heissen: 2 Sessel und 1 Tisch ergeben richtig zusammegefügt ein Bett. Oben war noch eine grosse Koje. Im Klartext: man hätte gut Skat spielen können.... Aber man darf trotz des Komfort nicht vergessen: Mit dem LKW muss man Geld verdienen, das heisst: viel fahren, wenig schlafen und essen oder duschen, sondern Kilometer machen. Je schöner der LKW desto mehr muss er schaffen - muss ja erst noch bezahlt werden! -.

Über Frankreich Richtung Luxembourg zum Auftanken, Kaffee trinken und Pinkelpause einlegen, dann nonstop Richtung Frankreich - Dünkirchen - zum Fährhafen. Dort einchecken für die Fähre, röntgen ob sich nicht doch unerlaubte Mitfahrer eingeschlichen haben - das ist nicht nur gefährlich sondern stark "Knastverdächtig" weil man als Schleuser gilt wenn sie jemanden entdecken.

Nachdem alles in Ordnung war, haben wir uns in die Spur für die Fähre gestellt und dann fing das warten an. Wir haben dann mit 4 Mann in unserem LKW gesessen und ein Bier getrunken (nacher hatte man ja wieder Pause auf der Fähre ) und geschwätzt und gelacht. Es war eine lockere Runde.
Dann ging es auf die Fähre: Himmel noch mal! Das war vielleicht eine enge wackelige Rampe auf die das Riesengefährt musste. Insgeheim habe ich meinen Mann schon bewundert, weil ich mich glaub ich nicht so recht getraut hätte. Jedenfalls mit viel Aufwand wurden die LKW's eingewiesen und geparkt und festgekettet. Dann raus aus dem "Karren" und ab in das innere der Fähre zur Kantine. Essen fassen und dann ab in die Lobby zum schlafen. Nach zwei Stunden waren wir im Hafen von Dover. Die Küste von Dover mit den Kreidefelsen und dem darüber thronendem Schloss "Dover-Castle" ist einfach eine sehenswerte Kulisse.
Allein schon das ausfahren in Dover ins Hafen- und Zollgeände war ein Erlebnis für mich. War ja noch nie auf der linken Seite unterwegs. - Es ist schon was anderes davon zu reden und zu hören oder selbst links zu fahren. Irre. Aber man kann eigentlich nicht viel falsch machen weil man ja durch die Spur direkt geleitet wird. Dann galt es im Zollhof Papiere machen, in der Zwischenzeit die erste Mahlzeit auf englischem Boden zu sich nehmen. Dann fing das Warten an. Also ein bisschen schlafen und wieder zum Zollgebäude und so weiter und so fort...... Dann endlich konnten wir vom Zollhof los und auf Tour gehen. Ein wunderbares Land wartete auf mich und ich hab es genossen.... auf dieser ersten England-Tour.



Montag, 20. November 2006

Hochzeitstage.... "Die Rubinhochzeit"

Es war schon etwas besonderes. Wieder einmal stand ein Hochzeitstag der Eltern an. Dieses Mal war es die Rubinhochzeit. Was sollte man da machen? Irgendwas sollte uns doch auch einfallen. Und so war es auch. Meine Schwester und ich haben Servietten in 2 Rottönen gekauft und diese in Rosen verwandelt. Von unserem Familienfreund bekamen wir 2 Tännle... diese wurden damit geschmückt und versteckt. Inzwischen grantelte unsere Mutter schon herum, das keiner der "Mädchen" sich sehen lässt. Wie auch, waren wir doch an den Abenden mit "Rosen basteln" beschäftigt.

Der Tag näherte sich und wir machten uns am Abend zuvor daran alles für den grossen Tag vorzubereiten. Sprich: Tannen aufstellen, den "ausgeliehenen Türschmuck" - den wir im Familienalbum "gefunden" haben vorsichtig auf eine Schiefertafel geheftet und von der Tür unter der Pergola aufgestellt.



Im gegenüberliegenden Gartenhaus haben wir dann einen Sektkühler mit rotem Sekt und 4 Gläser deponiert. Dann haben wir uns auf die Lauer gelegt. Morgens so gegen 8.00 h glaub ich wars, haben wir an der Haustür geläutet. Erst kam nichts, dann ein Kopf der um die Ecke lugte und verschwommen in die Welt schaute und dann ein Ruf: Sigi komm mal, schnell!
Dann kam der 2. Kopf und der Rückzug. Kurze Zeit später erschienen Beide wieder gewaschen und angezogen und wir konnten gratulieren. Dann haben wir unseren morgentlichen Sektempfang abgehalten und hatte viel Spass dabei.
Feier macht doch einfach Spass...!!!

Inzwischen sind die Eltern 50 Jahre verheiratet!!!

Da meine Eltern dem Trubel den so ein Ehrentag mit sich bringt aus dem Weg gehen wollten, haben sie beschlossen ihren Ehrentag im Urlaub in Südtirol zu verbringen. Zusammen mit Vaters Bruder und Schwester mit Ehegatten machen Sie alljährlich Campingurlaub für 7 Wochen.
Meine Schwester mit Familie und meine beiden Brüder - die extra aus Duisburg angereist waren - sind geschlossen nach Italien gefahren. Es waren alle Kinder da nur ich nicht.
Leider konnte ich dieses mal nicht bei den Feierlichkeiten dabei sein, obwohl ich Urlaub hatte. Mein Mann bekam keinen Urlaub. Allein fahren wollte ich nicht, auch wenn es ein bisschen weh tat nicht dabei zu sein.
Unser Hochzeitsgeschenk bekamen sie bei der Ankuft zu Hause. Eine "Schatztruhe", eine Holztruhe gefüllt mit Sand und Muscheln - wie es sich für eine Schatztruhe gehört - mit 50 Cent Stücken für jedes Jahr gefüllt und einer Urkunde.

Sonntag, 19. November 2006

Fortbildung auf Borkum

... ein grosser Spass und eine Ehre die mir zuteil wurde.

Das Diakonischen Werk Duisburg führt alljährlich mit einer Auswahl seiner Mitarbeiter Fortbildungsseminare durch.
Es war im Frühjahr 1995 als ich ausgewählt wurde daran teil zu nehmen. Zunächst war ich gar nicht so begeistert. Zu Hause hatte ich schliesslich einen Hund, 2 Katzen und ein Haus mit Garten und Hühnern zu versorgen. Mein damaliger Mann hatte Wechselschichten und war meist nicht da. Aber er war bereit sich um die Tiere zu kümmern, so dass ich mitfahren konnte.

Im Mai war es dann so weit. Es ging dann ganz früh los. Wir trafen uns alle in Duisburg am Busbahnhof in der City. Dort angekommen haben wir erst mal alles im Bus verstaut, uns von unseren Angehörigen verabschiedet und Platz genommen. Grosses Hallo rechts und links, dann kehrte bald wieder Ruhe ein.
Die Fahrt nach Holland zum Fährhafen war ja doch recht lang, so dass der Eine oder Andere doch noch mal ein Auge zugemacht hat. In Holland angekommen gings wieder bepackt mit den Koffern zum Pier. Einchecken war angesagt. Eine riesige Fähre - wie die damals gekenterte Fähre aus der Ostsee - erwartete uns. Das Wetter war einigermassen freundlich so dass ich oben an Deck Platz nahm. Ich wollte das Meer sehen und riechen und mich nicht unter Deck verstecken. Die Fahrt war schön, das Meer meinte es mit uns gut und so haben wir nach 1 1/2 Stunden Borkum erreicht.
In der Nähe von Borkum kamen wieder die Möwen als Begleitung und wir fuhren in die doch enge Hafeneinfahrt ein. Am Pier angelegt, hiess es aussteigen und versammeln. Der Gruppenleiter erkundigte sich bei der Info wie wir zu unserem DW-eigenen Quartier gelangen und so hiess es abermals umsteigen in die Inselbahn. Eine Dampflok - ein lustiger Oldtimer mit bunden Wagen - brachte uns in die Inselhauptstadt. Von dort aus ging es zu Fuss zur DW-Herberge.
Da wir allerdings so viele Personen waren hatten nicht alle Platz im Haupthaus. Ich hatte das Glück mit 2 Kolleginnen einen Bungalow zu beziehen. Das war allerdings die Übertreibung schlechthin. Die grösse war eher die eines grösseren Schuhkartons. Lustig war es schon bei der Einteilung der Schlafstätten. Eine Kollegin bekam ein Einzelzimmer wir zwei anderen teilten uns ein Schlafzimmer. Das kuriose an der Geschichte war, dass dieses Schlafzimmer zwei Türen hatte. Jeder von uns hatte seinen eigenen Eingang zu seiner Bettseite. Es war so 2 x 4 m gross. Jeder hatte wie gesagt eine Bettseite und ein kleines Schränkchen. Man sollte sich dort ja auch nicht gross aufhalten, nur schlafen. Der Aufenthaltsraum mit integrierter kleiner Küche war grosszügig genug. Da aber sowieso im Haupthaus mit den anderen zusammen gespeist wurde, spielte das sowieso keine grosse Rolle.
Die Hauptattraktion unseres Bungalow bestand in der Hauseigenen Entenfamilie. Pünktlich jeden Morgen kam Mutter Ente mit den 3 Kindern zum "Frühstück", Kekse oder Brot das wir extra zurückbehalten haben.
Zum Tagesablauf: Gemeinsames Frühstück, Seminar, Pause, Seminar, Mittagessen, Seminar, Abendessen, Tagesausklang mit Spielen, Fernsehen oder gemeinsame Spaziergänge durchs Dorf oder in die nächste Inselkneipe. Kneipen und kleinere Hotels gabs dort zu Hauff. Die Inselpromenade war auch sehenswert. Eventuell noch schnell mit der Telefonkarte nach Hause anrufen um zu berichten.
Im Grossen und Ganzen war das Wetter so mies, wie man es für einen Arbeitsurlaub erwartet. Das hat den Vorteil das man sich auch wirklich auf die Schulung und Arbeit konzentriert.

An 2 Nachmittagen sind wir zum Beispiel auf beide Leuchttürme gestiegen und haben Museen besucht. Das mit den Leuttürmen war so eine Sache: Der alte Leutturm war eckig mit Zinnen und stand mitten im Ort, der neue Turm war rund und war im neueren Hafenteil. Wir hatten also beschlossen die Leuchtturmführung mitzumachen und wollten uns alle am Nachmittag treffen. Da wir ja nun alle immer in Grüppchen unterwegs waren und keiner so richtig aufgepasst hatte, sind wir in Richtung neuen Leuchtturm gegangen.

Toll. Oben angekommen, war nichts von unseren Kollegen sprich einer Führung zu sehen, wir sind sogar raus in den Gitterkäfig der den Turm umrundete in der Annahme einen Hinweis zu finden, aber nichts. Wir haben dann ein paar Bilder zur Erinnerung und zum Beweis, das wir auf dem Leuchtturm waren, gemacht und beschlossen den alten Turm aufzusuchen.

Die Bilder waren äusserst aufschlussreich.... Ich hab ausgesehen grün wie der "Hulk". Die Höhe hat mir nichts gemacht, aber der Gitterrost unter meinen Füssen, der den Blick zum Boden freigab, der machte mir doch sichtbar zu schaffen. Ich war dann auch recht froh wieder im inneren des Turms absteigen zu dürfen und war froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Auf gings in Richtung alter Leuchtturm und da waren dann die anderen und lachten herzhaft über uns. Die Führung war dann ja auch fast rum, aber das störte uns nicht besonders. Wir haben den alten Turm dann halt ohne Führung besichtigt und sind oben auf der mit Zinnen gekrönten Plalttform gestanden, die eine schöne Aussicht zuliessen. Dort fühlte ich mich sicherer als auf dem neueren Modell. Anschliessend ging es in das Cityhotel zum Essen und den Ausklang machten wir in der Inselkneipe, in der wir so manchen Abend noch ein Bier getrunken haben.

Am einzigsten freien Tag in dieser Woche meinte das Wetter es sehr gut mit uns. Die Sonne lachte und so beschlossen wir Fahrräder zu mieten um die Insel auf dem Drahtesel zu erkunden. Diese waren - da sie permanent vermietet wurden - in einem traurigen Zustand. Trotz allem haben wir uns auf den Weg zu den Dünen gemacht und sind von einem zum anderen Ende der Insel gefahren. Irgendwann haben wir dann Rast gemacht und dabei den Inselflughafen entdeckt. Wir drei verrückt gewordenen Bungalow-Hühner haben dann die Idee gehabt: Mensch da könnte man ja glatt fliegen. Ich habe gesagt: Ich gehe den Piloten suchen und frag was es kostet. Kommt ihr dann mit? Alle beide haben ja gesagt und so konnte das Abenteuer beginnen. Ich ab zum Pilot und ihn beim Essen gestört. Mich brav entschuldigt und gefragt, ob es die Möglichkeit zum fliegen gibt und wenn, was es kostet. Ich hab ihm gleich gesagt, das wir noch nie geflogen sind und das wir mit einem Segeltauglichen Flugzeug den Jungfernflug machen wollten. Er hat gelacht und gesagt, segeltauglich seien seine Flugzeuge alle.
Er hat gefragt womit ich fliegen will und hat mir einen Doppeldecker - offen - und eine 4-sitzer Cessna angeboten. Da der Preis alleine zu hoch war, dachte ich das die Cessna wohl das richtige wäre.
Er hat gesagt: Wenn drei mitfliegen kostet es für eine halbe Stunde um die Insel 200,00 DM. Ich zurück zu den Kolleginnen und erzählt was ich rausbekommen habe mich schon gefreut. Da wollten die auf einmal nicht mehr so recht. Ich konnte sie dann doch überreden und schon gings los. Ab in den Hangar, dort hat der Pilot die Maschine durchgecheckt. Wasser aus den Tragflächen abgelassen, den Motor überprüft und alles was eben so dazu gehört. Auf die Frage von mir: was er denn an den Tragflächen ablasse, sagte er. Na, Ihr seid mir ja egal, aber ich will wieder lebend runter kommen. Wasser im Kerosin wäre da nicht so vorteilhaft. OK, dachte ich: Wer dumm fragt, bekommt dumme Antworten. Jedenfalls war er sehr gewissenhaft was uns beruhigte. Keiner von uns war ja schon mal geflogen.
Dann hiess es Platz nehmen in der Kanzel. Meine Kolleginnen sind hinten eingestiegen und ich durfte neben dem Piloten sitzen. Hatte aber die Auflage meine vorwitzigen Hände vom Steuerknüppel zu lassen, da er lieber alleine fliegen würde. Ich habe mich dann an meiner Kamera festgehalten um Bilder zu machen. Es war ein einzigartiges Erlebnis aufs Meer hinaus zu starten. Es kam mir schneller vor als Motorradfahren, aber gleichzeitig wie in Zeitlupe. Die Welt unter uns kam mir vor wie ein Eisenbahnmodell. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne tauchte alles in goldenes Licht. Viel zu schnell ging die halbe Stunde vorbei. Ich hätte noch ewig fliegen können. Auf jeden Fall habe ich einige Fotos geschossen und bin überglücklich wieder auf der Erde angekommen. Über den Wolken: ...ist die Freiheit wirklich grenzenlos.
Dann sind wir wieder auf unsere Drahtesel gestiegen und sind zurück in die Inselmitte um von unserem Abenteuer zu erzählen.
Am nächsten Tag ging es dann schon wieder zurück nach Hause. Es war eine schöne Reise. Gelernt haben wir sehr viel in den Seminaren, aber am beeindruckensten war einfach unser Flug, den wir wohl alle nicht vergessen werden. In Duisburg angekommen hiess es wieder aussteigen, Gepäck fassen und ab nach Hause. Jeder wurde von einem Familienangehörigen abgeholt und mit Hallo begrüsst. Am meisten hat sich mein Setter gefreut, der zerrte vor Freude so sehr an der Leine, dass ich schon glaubte mein Mann lernt fliegen.

Borkum war eine schöne Erfahrung.

Gemeinsam kann man viel erreichen. So macht Arbeit Spass....

Freitag, 17. November 2006

Omi und ich

Martha Anna B. geb. am 30. April 1919 in Kraupischken in Ostpreussen...

Ihr Rufname war Anni...

...was mir von ihr geblieben ist, ist die Erinnerung an schöne und schwierige Zeiten in denen sie mir beistand. Sie war halt "meine Omi"!

An materiellem Wert:
so profane Dinge wie:
..ihr Medizinschank - der jetzt in unserem Schlafzimmer hängt -
das Barometer - hängt in unserem Treppenhaus -

mehr ist nicht geblieben.

Als Kind konnte ich mir nichts schöneres vorstellen, als von daheim - wo wir uns zunächst zu dritt ein Zimmer geteilt haben - in Ferien zu Omi zu gehen, wo ich wie eine Prinzessin mein Zimmer (wenn eigentlich auch das Wohnzimmer) hatte. Ich bekam alles alleine, brauchte nicht zu teilen und stand im Mittelpunkt, eben wie eine kleine Prinzessin. Omi hatte ich immer gutausehend in Erinnerung, lustig und lieb. Manche ihrer Partner mochte ich nicht so sehr, nahm das aber in Kauf.
Ihre Beste Freundin in Düsseldorf war "Tante Hanni".

Später als ich in die pubertät kam - die so einige Schwierigkeiten brachte - war es wieder meine Omi die mich aufgefangen hat. Wann immer ich sie brauchte, war sie da. Und sie hat damals so manches Opfer für mich gebracht.

Später haben wir uns etwas voneinander entfernt. Man entwickelt sich weiter. Leider vergisst man darüber an den wichtigen Dingen festzuhalten. Wie oft bin ich achtlos an ihrem Fenster vorbei gegangen ohne daran zu denken, das alles vorbei geht. Und erst wenn alles vorbei ist, bemerkt man was einem so wichtig war. Meine Omi.

Montag, 13. November 2006

Duisburg - eine Industriestadt mitten im Grünen....


Wappen von Duisburg

In Duisburg bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Wenn ich zurück denke, gab es früher tatsächlich die russbedeckten Fensterbänke am Morgen. Aber nach und nach haben die Hütten und Zechen die Pforten geschlossen.

Inzwischen bietet sich dem Besucher ein erstaunlich grünes Bild. Die grosse "Dunstglocke" die man früher über der Stadt gesehen hat, ist längst Vergangenheit.

Vor einigen Jahren hab ich mir mal die Mühe gemacht, einen Reiseführer für unseren Schützenverein zu verfassen. Hier nun ein Auszug:

Hier das Duisburger Rathhaus. mit Salvatorkirche

Streifzug durch die Geschichte

Ein Blick auf den Plan des heutigen Duisburg lässt bereits erkennen, dass diese Stadt - räumlich gesehen - kein einheitliches, gewissermassen natürliches gewachsenes Gebilde ist.

Sie ist vielmehr aus einern Anzahl früher selbständiger Gemeinden zusammengefügt worden, deren alte Ortskerne auch heute noch deutlich zu erkennen sind.

Die älteste und bedeutenste Gemeinde, deren Namen auch auf die Gesamtstadt übertragen wurde, ist Duisburg.

Duisburg - Kulturzentrum und Sporthochburg -
Industriegrossstadt im Grünen mit grossem Freizeitwert

Duisburg ist nicht nur das von der Industrie gepägte Oberzentrum am Niederrhein, sondern auch eine Stadt von hohem Freizeitwert mit viel Grün, in der es sich gut leben lässt. Es mag überraschend klingen, ist aber erfreuliche Tatsache:

Über die Hälfte des Stadtgebietes nehmen Grün- und Erholungsflächen ein. Gepflegte Anlagen und Parks lockern das Strassenbild wohltuend auf. Ein grosses zusammenhängendes Waldgebiet lädt zum Wandern und Trimmen ein. Viel Wasser ermöglicht sportliche Betätigung und gesunde Bewegung.




Zu den Paradestücken mit überregionaler Anzhiehungskraft gehört der Duisburger Zoo am Kaiserberg. Vieles kann dort einen Superlativ für sich in Anspruch nehmen: - Europas grösstes Affenhaus u.v.m... wie z.B.:







Deutschlands erstes Delphinarium mit seinen artistischen Glanznummern die einzigen weissen Wale und Süsswasserdelphine Europas sowie andere zoologische Raritäten locken alljährlich ein Millionenpublikum in den schön gelegenen Waldzoo."

"Nase-Nase" will sagen: Kinder begegnen sich.... Freundschaft und Neugier pur. Ein wahres Erlebnis auf beiden Seiten.









Im Norden zieht der Revierpark Mattlerbusch

mit Wellenbad - Wasserspielen - Streicheltieren - Aktionsräumen zum Basteln, Malen und Theraterspielen unter fachkundiger Anleitung - Trinmpfaden und Freispielflächen, Kinder und Erwachsene an. Ein Lob für grosszügige planerische Gestaltung der Stadtlandschaft verdiet sich auch die Sechs-Seen-Platte, die mit ihren Freibädern, Bootshäusern, Spielplätzen , ausgebauten Sitzecken und Sonnennischen ein Paradies für Wassersportler und Spaziergänger bildet.
Hafen- und Rheinfahrten erschliessen dem Besucher die eindrucksvolle Industriekulisse des grössten Binnenhafens der Welt von Bord aus.












Duisburg als Industriestadt: Zentrum von Wirtschaft und Verkehr

Duisburg, westlicher Verkehrsknotenpunkt des Ruhrgebietes und domnierende Grossstadt des Niederrheins, lebt von seiner Industrie. Der Rhein und die ihn begleitenden kontinentalen Verkehrsströme, die von England bis in die Schweiz und nach Südosteuropa fliessen, kreuzen hier jene Verkehrswege, die - von Paris und Antwerpen kommend -den Rhein überqueren und ihn über Hamburg mit Skandinavien und über Hannover und Berlin mit Osteuropa verbindet. Mit diesem Achsenkreuz bündeln sich heir die Verkehrssysteme von Schifffahrt, Schiene, Strasse und Rohrleitungen zu einer Dichte die Duisburg für alle transportabhängigne Wirtschaftsbereiche zu einem hervorragenden Standort haben werden lassen.

Zur Zeit sieht es allerdings - wie in allen anderen Grossstädten deutschlands - mit den Arbeitsplätzen in Industrie und Handwerk eher bescheiden aus. So hat in den letzten Jahren u. a. die Firma Thyssen Arbeitsplätze abgebaut; die Kupferhütte wurde geschlossen Krupp hat die Pforten geschlossen, Mannesmann hat stark dezimiert und die Firma Kabelrheydt AG (vormals AEG-Kabelwerk) hat den Standort Duisburg zugunsten der Arbeitsplätze iln Rheydt und Hannover aufgegeben- obwohl das Werk "schwarze Zahlen" schrieb -!

Neben den vorgenannten Grössen mussten natürlich auch viele kleine Firmen schliessen. Duisburgs Arbeitslosenquote dürfte die traurige Spitze übernomen haben.

Im Duisburger Süden entstand deshalb als Alternative Zur Montanindustrie ein Induestriegebiet, dass neuen Arbeitsplätzen Raum schaffen soll. So ist zum Beispiel die Computertechnologie stark im kommen. Shimatus, eine japanische Firma - die computergesteuerte Anlagen für den Medizinbereich herstellt - ist von Düsseldorf nach Duisburg umgesiedelt, vor allem wegen der verkehrsgünstigen Lage.
Der berühmte Spaghettiknoten...
am Kaiserberg

Duisburgs City zeigt sich attraktiv und künstlerisch. Baumalleen, Skulpturen und Brunnen, sowie überdachte Wandelgänge machen den Einkaufsbummel interessant. Duisburg hat eine U-Bahn-Verbindung, dren Bahnhöfe sehenswert sind.

Duisburg hat mit dem Bau des neuen Musical-Theaters in der Innenstadt, sein kulturelles Angebot erweitern können. Neben dem Lehmbruck-Museum, dem Stadttheater - in dem die Deutsche Oper am Rhein, das seit rund 25 Jahren bewährte Gemeinschaftsinstitut von Duisburg und Düsseldorf - beheimatet ist, bietet die Mercatorhalle in der Stadt, wie die Rhein-Ruhr-Halle im Norden ein Podium zur Unterhaltung.

Desweiteren kann Duisburg inzwischen mit dem stillgelegten Meidericher Hüttenwerk aufwarten. Das Meidericher-Hüttenwerk wurde in einen Landschaftspark umgewandelt. Dort finden regelmässig Ausstellungen und Open-Air-Konzerte statt. Das nachts in kräftigen Neonfarben angestrahlte Hüttenwerk ist eine Augenweide.

Uni-Duisburg

Die 1972 gegründete Gesamthochschule, die inzwischen den Namen Universität trägt, knüpft an die alte Tradition der ersten Alma mater an. Rund 7000 Studenten erhalten heut in der citynahen Universität am Rande des Waldes, der aufgelockerte Rundbauten ein unverwechselbares Gesicht geben, das berufliche Rüstzeug in den Geisteswissenschaften und den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern.

Der Süden Duisburgs besticht als Sporthochburg. Der Sportpark Wedau besteht aus folgenden Sportanlagen:

Wedaustadion (Stadion des MSV Duisburg)


Regattabahn (internationale Wettkampfarena für u. a. Kanuten) -Schwimmstadion- Eissporthalle - Bezirkssportanlagen (u. a. Ausbildungsstätte vieler Fussballtrainer )

Wassersportclub (tauchen, Wasserskianlage u. v. mehr)

Fazit: Duisburg ist auf jeden Fall eine Reise wert!

PS: Zum Vergleich: Duisburg hat mehr Einwohner als der gesamte Landkreis Waldshut

Sonntag, 12. November 2006

Abschied vom Diakonischen Werk Duisburg

Das Diakonische Werk Duisburg - Aussenstelle Duisburg-Meiderich war bis zu meinem Umzug mein Arbeitsplatz.
Meine Kollegen waren allesamt Sozialarbeiter. Ein bunter Haufen intelligenter Menschen, die bei allem Stress der Arbeit, ihren Humor nicht verloren haben. Es hat mächtig viel Spass gemacht, durch das Schreiben und die vielen Gespräche, an ihrem Wirken teilzuhaben. In diesem Umfeld hat man viel mit behinderten Menschen aller Art zu tun gehabt. Eine Aufgabe die vielseitig und interressant war.
Ich hätte diesen Beruf niemals aufgegeben, wäre da nicht der Umzug in den Schwarzwald gewesen. Ein Kindheitstraum ging für mich in Erfüllung, als ich endlich nach so vielen Jahren meinen Eltern hinterher in meine Wahlheimat ziehen konnte. Leider, leider konnte ich meine Arbeit nicht mitnehmen.

Mein Chef hat gesagt: Mein Gott, da macht man Urlaub, aber man zieht dort doch nicht hin. Er hat mir eine position in der Zentrale offeriert um zu bleiben, aber ich hatte doch diesen Traum...


Mein Schreibtisch im DW


Mein Abschied von
den Kollegen,
kurz vor dem Umzug
in den Schwarzwald

Mein Chef oder wie man heute sagen würde "Teamleiter"
Der Korridor im Diakonischen Werk Duisburg

Mein Arbeitsplatz, die Zentrale im DW



Nie hätte ich gedacht, dass ich - mit einem super-Zeugnis ausgestattet - keinen Arbeitsplatz finden würde. Doch da hatte ich mich reichlich verschätzt. Diakonie ist nicht Diakonie.... länderübergreifend ist das alles dann doch nicht. Es gab keinen Arbeitsplatz für mich im Ländle...

Also musste ich mal wieder auf die Suche nach Alternativen gehen.

Meine Arbeit vermisse ich noch heute, umgezogen zu sein bedauere ich jedoch nicht. Ist einfach zu schön hier.

LKW-Führerschein


Hier der Fahrschul-Oldtimer von Herrn Schwanke....

Benny ist ja immer in Italien unterwegs gewesen. Meist kam er nur nach Hause um sich zu duschen und neue Kleidung mitzunehmen. Ein Kuss und wieder weg. Aber das Telefon ging ständig. Kontakt halten war wichtig. Das hat uns auch die Telefonrechnung erzählt. Meine Handyrechnung war echt nicht von Pappe... Zusammen kamen wir auf mein Gehalt.
Irgendwann kam ich zu dem Entschluss, das ich ja gleich mitfahren könne und so genau so viel verdienen würde, nur das wir uns dann wenigstens sahen. Und ganz langsam wuchs in mir die Idee: Ich mache den Führerschein, dann kann ich ihn ablösen wenn er mal müde ist und es geht ihm besser.
Aber da macht man die Rechnung ohne den Wirt, denn wenn die Spediteure einmal raus haben, das man fahren kann, wird man voll verplant und nichts ists mit zusätzlicher Erholung oder Entlastung. Aber träumen darf man ja mal.

Jedenfalls hab ich mich in Villingen bei der Fahrschule angemeldet und innerhalb 3 Monaten hatte ich meinen heissersehnten Führerschein. Davor stand wie immer: Lernen, lernen, lernen und noch mal lernen. Ich habe gewütet, geheult wie ein Schlosshund und dann doch die Kurve gekriegt. Man muss schliesslich die ganze Technik beherrschen und vieles mehr. Bis man das mal in die "Birne" kriegt als Laie ist es ein weiter weg. Aber: ich hab's geschafft.

Scania - "s'kann ja mal 'nen Auto werden!"

Nachdem Benny beschlossen hat wieder alleine zu fahren und bei der alten Spedition gekündigt hatte, musste ich mich ja anschliessen, da wir ja als Pärchen eingestellt wurden.
Ich habe dann mit einem Bekannten darüber gesprochen und er hat mir angeboten für ihn zu fahren. Er hatte einen kleineren Mercedes-Kühler und einen Sattelzug. Sattel, das war für mich das Zauberwort, und da ich ja inzwischen daran gewöhnt war mit Kühlgut umzugehen, habe ich zugesagt.
Nun fuhr ich einen 460PS starken LKW mit 8 Zylindern.... Ein wahres Kraftei. Mit allem was man braucht Intarder-Retarder und 2-Stufen-Bremse dazu. Einfach wunderbar. Er hatte auch nur 12 anstatt 16 Gänge, was die Sache einfacher machte und mir noch vom Volvo aus Bennys Italienzeit bekannt war.

Ich freute mich diebisch meinen eingen Zug zu haben und bin mit Feuereifer an die Sache rangegangen. Und das schönste, ich verdiente zwar immer noch 1000 DM weniger als die Männer, aber hatte bei Steuerklasse 5 mit Spesen meine 3100,00 Netto. Mensch war das Geld.

Hier mein Scania:

- mit dem 40-tonner auf grosse Fahrt!

1. Spedition K.... im Scania unterwegs...

wie ich in meinen Führerschein-Geschichten schon erzählt habe bin ich direkt nach Führerschein-Prüfung auf grosse Fahrt gegangen. Ich hatte die Erlaubnis mit meinem Mann im LKW "ohne Bezahlung versteht sich" mitfahren zu dürfen. Arbeiten natürlich auch. Aber ich war ja Gottfroh das sich einer erbarmte mich fahren zu lassen. Immerhin war ich ja eine 40-jährige Anfängerin.

Für meine besser Hälfte gabs zwei Tage lang keinen Schlaf. Vertraue mal einem Führerschein-Neuling der mit mindestens 42 Tonnen unterwegs ist. Ich habe ihn im Nachhinein sehr bewundert und für sein Vertrauen gedankt.

Meine erste Erfahrung im Scania war: Es ist wie beim PKW - "Dein Auto funktioniert einfach anders, als das Fahrschulauto!" - So auch hier.

Ich hatte aber nicht viel Zeit mich mit dem Scania vertraut zu machen. LKW-fahren ist kein Spass und keine Urlaubsreise, es ist harte Arbeit. Für mich allerdings bestand das Ganze aus Aufregung und Spannung und und und

hier nun die Flotte:

Spedition H....in K.a.Rh.


beim Entladen in Kehl habe ich den Junior-Chef der Spedition Hauss in Kehl kennengelernt. Im Gespräch kam heraus, das bereits ein Pärchen in Seiner Flotte unterwegs sei. Wenn wir interessiert seien, könnten wir uns ja mal vorstellen kommen.


Nachdem Benny und ich uns beraten haben und zu dem Ergebnis gekommen sind, das wenn ich schon Vollzeit fahre ich auch Geld bekommen sollte. Also haben wir uns mit der Spedition in Verbindung gesetzt und uns vorgestellt. Dann kam auch nach 6 Wochen der Wechsel und ein neues Abenteuer begann.


Dieses Mal war es kein Sattelzug, den ich nun schon beherrschte, sondern es gab einen Wechselbrücken-Hängerzug. Kühlzug heisst: Montag bis Freitag fahren, Samstag wieder Vorladen, LKW waschen und ab Nachmittag frei bis Sonntag-morgens um 10.00 h. Abfahrt meistens Sonntag um 11.00 h. Kurze Wochenenden waren Vorprogrammiert. Mit dem Kühlzug kannst Du auch an Sonn- und Feiertagen fahren. Kühlgut ist immer unterwegs.

Samstag, 11. November 2006

Motorrad-Führerschein mit 34 J....

also: eigentlich mochte ich die Zweiräder nie besonders. Ich konnte nicht vernünftig Fahrradfahren. Bin immer in die Kurve gefahren, anstatt mich "reinzulegen" und das sieht dann immer recht ungelenk aus.

Dann hat mein damaliger Mann sich eine 80-er "Karre" gekauft um zur Arbeit zu fahren. Immer hiess es dann: Komm fahr doch auch mal, oder komm wenigstens mal mit. Das wollte ich eigentlich auch nicht. Kam mir so lächerlich vor...
Es kam wie es kommen musste: die 80-er war natürlich sehr schnell viel zu klein und ist immer grösseren Motorrädern gewichen. Zuletzt war es eine Yamaha-XJ900.

Zu der Zeit war ich bereits im Hundeverein engagiert und hatte in meiner Gruppe einen Fahrschulbesitzer. Da ich mit ihm zurechtkam, kam dann auch von mir bald mal die Frage,: "Kann man einem so alten Tier wie mir, das fahren noch beibringen?" Er meinte nur: Komm auf den Hof, dann schieben wir dich mal und dann werden wir schon sehen.....

Na das haben wir dann mal gemacht.
Als erstes sollte ich die Maschine aus der Garage holen. Aber vorsichtig.
Ich war ja andere Kaliber von unserer Maschine aus gewohnt. Deshalb habe ich die Fahrschulmaschine fast hinten rüber geschmissen als ich sie aufgebockt hab. Die war ja so leicht, gegen unsere.... Dann gings an das "über-den-Hof-schieben" und es war bald klar, dass ich den Führerschein machen würde.

Dann fing alles wieder von vorne an.... mit 34 Jahren den Führerschein neu machen, na das versprach "spassig" zu werden.
Alles wieder eintrichtern, Schilder genauer ansehen, und lernen, lernen, lernen und wieder lernen.
Damit das lernen leichter fallen sollte habe ich mir als Ansporn ein Motorrad gekauft. Eine Suzuki 1-Zylinder mit E- und Kickstarter, verchromte Felgen und einfach nur schön.... rot!

Die Theoretische Prüfung habe ich dann auch recht bald hinter mich gebracht. Damals auch noch in der Fahrschule abgehalten war es für mich nach 10 Minuten vorbei. Mein Fahrlehrer war ganz entsetzt, sagte noch: Mensch bleib sitzen, Du verunsicherst mir die anderen..." Das war mir allerdings egal, hatte ich doch immer noch die Pleite von meiner PKW-Prüfung im Kopf. Der Prüfer meinte noch: "Wenn Sie jetzt noch 0-Fehler haben, kommen Sie ins Guiness-Buch-der-Rekorde"! - Ich hatte es wieder geschafft: 0-Fehler. Überglücklich (was für ein Unterschied zur PKW-Prüfung!) ging ich heim.
Die Praktische Prüfung fand dann ca. 2 Wochen später statt. Ich als Vorzeige-"Schülerin" musste als erstes fahren. Nach einer 3/4-Stunde war es vorbei. Ich hatte meinen -dieses Mal rosa" Lappen!!!
Ab nach Hause, vor mein Motorrad schon auf mich wartete. Gepflegt und gewartet hatte ich sie einige Male, aber nie angemacht. Nie!!! Jetzt war es so weit. Ich durfte fahren.
Die erste Fahrt endete dann fast in den Leitplanken, aber Gott-sei-Dank nur "fast" und so fuhr ich dann jeden Tag nur noch Motorrad. Ob zur Arbeit, zum Einkaufen oder einfach nur zum spazieren fahren, das Motorrad und ich waren unzertrennlich.

Nach 1 Jahr habe ich dann meine "Susi" verkauft an eine Arbeitskollegin und die Maschine meines Schwagers übernommen. Eine bis dahin auch noch gedrosselte Version der Yamaha XJ600. Schweinchen-rosa mit türkisen Dreiecken und lila-Kreisen drauf. Voll-Verkleidet und 4-in-1-Sportauspuff. Mein ganzer Stolz.
Diese Maschine wurde nach Ablauf der 2-Jahres-Probezeit dann aufgemacht und dann gabs die vollen 76 PS.
Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Fahrerlebnis pur. Die Maschine hat mich dann auch beim Umzug in den Schwarzwald begleitet. 1997, vor der Scheidung, stand ich vor der Entscheidung Auto oder Motorrad, beides ging nicht mehr, und da im Schwarzwald nur ein halbes Jahr Saison für Motorräder ist, habe ich mich schweren Herzens entschlossen sie herzugeben. Ein Kapitel war zu Ende. Bis heute bin ich kein Motorrad mehr gefahren. Schade eigentlich.....

PKW-Führerschein mit 19 J....

also mit 18 hab ich darüber nachgedacht, wie schön es wohl wäre einen Führerschein zu haben. Leider fehlte mir das nötige Kleingeld.
Da ich zu dem Zeitpunkt bei meiner "Omi" gewohnt habe - und diese auch nicht gerade im Geld schwamm - haben wir Kriegsrat gehalten.
Omi hat dann beschlossen: geteiltes Leid ist halbes Leid - Deshalb hat sie beschlossen die Hälfte zum Führerschein dazu zu eben.

Sie hat dann in bierseeliger Laune gleich das Telefonbuch geschnappt und eine Fahrschule herausgesucht.
Eh ich wusste was mir geschah, war ich angemeldet und es gab kein zurück. Theorie war ja alles nicht so wild. Lernen hat mir nie Schwierigkeiten gemacht. Einzig Prüfungen waren für mich der schiere Horror.
Wie aber ohne dieses Prüfungen an den heissbegehrten "Schein" kommen. Also: Hintern zusammen kneifen und durch.
Die Theorieprüfung stand an und Omi hatte wieder einmal eine ihrer zündenden Ideen: "Kind, Du nimmst eine halbe Tablette von meinen (was auch immer das war) und du wirst ruhig!" Gesagt, getan und los gings.
Ich zur Prüfung, an den Tisch gesetzt und losgelegt. Ich war nach 10 Minuten fertig. Als mein Kopf in die Runde ging, sah ich dass alle noch über die Bögen hingen. Ich dachte mir: schau besser noch mal alles durch, du hast ja noch Zeit. Wäre ich besser aufs Klo gegangen.
Natürlich hab ich mit den vermeindlichen Verbesserungen meine 0-Fehler-Prüfung in eine 8-Fehlerpunkte-Ergebnis umgewandelt. Da nutzte auch kein Heulen, es war vergeigt. Die bereits vorausbezahlte praktische Prüfung war damit passee.

Mit den Worten: "da geh ich nicht mehr hin" kam ich zu Hause an. Omi war entsetzt und hat auf mich eingeredet. Sie brauchte einiges an Überzeugungsarbeit um mich umzustimmen, zumal ich beschlossen hatte innerhalb dieser Zeit nach Duisburg umzuziehen. Mein Verlangen nach Prüfungen war auf dem 0-Punkt.

Ich bin also umgezogen und habe den Führerscheinunterlagen keinerlei Aufmerksamtkeit mehr gezollt. Dann rief Omi an um mir den neuen Termin zu nennen.
Also gut, ich mit der Strassenbahn nach Ratingen - über eine Stunde Fahrzeit - zur Fahrschule. Dort zitternd die Prüfung gemacht - ohne Korrekturen - ab zum rauchen. Dann kamen die Ergebnisse: 0 Fehler!!!! Für mich kaum zu glauben, hatte ich doch wirklich nichts mehr gelernt...

Dann gings los mit den Prüfungsfahrten. Erst kamen die Motorräder, dann alphabetisch die PKW-Prüflinge. Dann war ich an der Reihe. Wie sonst, wieder total eingeschüchtert und zitternd habe ich meine Prüfung gemacht. Mein stinkstiefeliger Fahrlehrer- der der Meinung war "Frauen gehören an den Herd", meinte nur: Warum nicht gleich so. Der etwas freundlichere Prüfer gab mir den Führerschein. Ich hab mich bedankt und bin schier geflüchtet. Die 5 Kilometer bis nach Hause zur Omi bin ich gerannt ohne anzuhalten.

Da war er nun der heissersehnte "graue Lappen". Eine wichtige Hürde war genommen - und es sollten noch mehrere kommen....

Donnerstag, 9. November 2006

Stationen meines Arbeitslebens...

Angefangen hat alles mit meiner Lehre als ReNo-Gehilfin. Von da an habe ich so ziemlich alles an Bürojobs gemacht. Dazwischen habe ich bei der Post als Verteilerin und bei der Stadt Duisburg sowie bei einem freien Reinigungsunternehmen in der Reinigung und Hallenaufsicht gearbeitet. Als Mitarbeiterin in einem Kreditvermittlerunternehmen und als Verkäuferin für Ersatzteile und Gebrauchtgeräte mit Nebenjob Büroangestellte beim Installateur um die Ecke....
Mir war es nie wirklich egal was für einen Job ich hatte, aber Leben muss man und den Bäcker interessiert es ja nicht wo du das Geld für die Brötchen her hast... Nur morgens muss man sich im Spiegel ins Gesicht schauen können, das ist Grundbedingung gewesen und ist es noch heute.

Dann hab ich bei der Post angefangen.... zunächst als Reinigungskraft, hab das als Sprungbrett genommen für den Posten in der Verteilung im Postamt Duisburg-Meiderich. Neben der Arbeitszeit, die mir viel Zeit für meine Hunde liess, gab es auch noch einen guten Lohn. Das Kollegium war auch noch nett, was wollte man mehr....

Später habe ich dann wieder im Büro gearbeitet. Diakonisches Werk im Sekretariat gearbeitet. Das war mit Abstand die schönste Stelle die ich hatte. Dort habe ich für Sozialarbeiter geschrieben, Tresorverwaltung gehalten sowie die Telefonzentrale betreut. Der Kontakt mit körperlich und geistig behinderten Menschen war interessant und vielseitig.

Durch meinen Umzug von NRW nach BW habe ich beruflich mehrere Rückschritte hinnehmen müssen. Dachte ich noch anfangs: mit dem Zeugnis hast Du gleich eine Stelle... Aber weit gefehlt. Nach 5 Monaten suchen habe ich es aufgegeben eine Stelle im öffentlichen Dienst, geschweige denn einfachem Büro zu finden. Beim Einkauf bin ich dann über eine Stellenausschreibung gestolpert, die mich letzlich im Verkauf landen liess. Als Vertretung der Filialleitung und Kassiererin war ich nun im Verkauf beschäftigt. Nebenbei habe ich im Truckstop meiner Schwester gekellnert, was nebenbei gesagt sehr viel Spass gebracht hat. Das ist einfach eine besondere Welt.
Dort habe ich dann meine "bessere Hälfte" kennengelernt. Nach dem ich vier Jahre im Verkauf gearbeitet habe und von dem Beruf meines Mannes inspiriert den LKW-Führerschein gemacht habe, bin ich zum Fahrerberuf gewechselt.
2 1/2 Jahre lange bin ich mit meinem Mann innerdeutsch und in benachbarte Länder gefahren. Hiervon aber mehr in einem gesonderten Bericht über unser "Trucker-Dasein" .....

Danach bin ich für ein halbes Jahr meinen "eigenen Truck" gefahren. Es gab tatsächlich einen
jungen Spediteur der mir sein Fahrzeug anvertraut hat. Beim Verkauf unseres Wohnwagens (den wir aus Zeitmangel nie benutzt haben) gabs Welpen zu besichtigen. Mein Mann hat gleich einen gekauft. Das hatte für mich zur Folge, das ich kündigen musste. Einen Hund auf einem Lebensmittelzug ging nun wirklich nicht.

Anschliessend bin ich wieder ins Büro gewechselt. Dateneingabe am PC, eine zeitlich sowie finanziell recht interessante Aufgabe. Ich konnte morgens mit dem Hund gehen, anschliessend ab 11.00 h bis 15.00 h arbeiten (in der Zeit hat unsere Amira Mittagsschlaf gehalten) und anschliessend wieder raus mit dem Hund.

Durch den Umzug zurück nach Unteralpfen war wieder Arbeitssuche angesagt: Jetzt schon 44 Jahre war das mit dem Job suchen nicht ganz so einfach.

  • LKW ging nicht (wegen der Tiere) - abgesehen von kleinen Abstechern mit meinem Mann,

  • Büro: zu lange raus,

  • Verkauf: da werden nur junge hübsche und billige Kräfte gesucht, was bleibt: die Arbeit im Hintergrund.
Wie üblich bin ich beim Einkauf über ein "Wir suchen...-Schild" gestolpert. Habe dann per @mail eine Bewerbung verfasst (im Glauben, das es sowieso nichts gibt) und war erstaunt eine Rückmeldung der Personalchefin zu bekommen.
Ich hatte mich ja für den Verkauf im Veedes beworben, aber scheinbar war mein Erscheinungsbild nicht so optimal, so dass ich nur eine Option für das Arbeite im Hintergrund erhalten hab.

So bin ich im Kaufhaus May, zunächst in Waldshut, gelandet. Am Anfang viel mir die Anpassung an die dortige Arbeitsweise sehr, sehr schwer. Ich habe mir, ich weiss nicht wie oft meinen LKW zurückgewünscht....

Nach 3,5 Jahren in der Warenannahme und Auszeichnung habe ich mich in mein Schiksal gefügt und meine Arbeit scheinbar so gut gemacht, daß ich nach Bad Säckingen in die Geschäftsstelle beordert wurde.

Dort habe ich meinen eigenen kleinen Bereich.

Warenannahme BS mein: "Büro"

Ich bin (fast) der einzigste, der mir Druck macht und ich habe ziemlich freie Hand. Das erleichtert die schwere Arbeit.

Mein Teamleiter ist ein zielstrebiger junger Mann, der frischen Wind in das Unternehmen gebracht hat. Mit Charme und Höflichkeit hält er einen immer bei der Stange...

Das Kaufhaus ist in unserer Region schon etwas Besonderes...